Schwangerschaft, Geburt, Narkose


Entscheiden SIE!!!!

Man fragt Freundinnen und Bekannte! Alle haben unterschiedliche Erfahrungen gemacht.

-„Ich brauchte keine PDA und würde auch nie eine PDA wünschen!“
-„Gott sei Dank hatte ich eine PDA! Die solltest du auch nehmen. Auf jeden Fall“
-„Die Anlage war total unangenehm- nie wieder!“
-„Völlig unspektakulär! Die würde ich immer wieder nehmen“
-„Bin ich denn bekloppt? Da kann ich mir ja eine Querschnittlähmung holen!“
-„Da kann ja gar nichts passieren!“


Solche oder ähnliche Kommentare hört man immer wieder, aber kaum jemand hat sich während der Geburtsvorbereitung wirklich differenziert mit den verschiedenen Möglichkeiten der Schmerzreduktion während der Geburt auseinandergesetzt.
Letztendlich kann Ihnen die Entscheidung niemand abnehmen. Jede Frau empfindet die Geburt und den Schmerz anders. Anatomie, persönliches Schmerzempfinden und die Größenrelation zwischen Becken und Kind sind unterschiedlich.
Letztendlich sollte man sich möglichst neutral im Vorfeld informieren und sich alle Optionen offenhalten und gegebenenfalls zusammen mit Geburtshelfer und Anästhesist entscheiden.
Der Ablauf ist im Folgenden kurz beschrieben:


Nach Begin der Wehen kommt möglicherweise der Zeitpunkt, an dem Ihnen der Schmerz zu viel wird.
Die Entscheidung zur PDA erfolgt am besten bei einer Muttermundsweite um die vier Zentimeter. Je nach Geburtsverlauf kann die PDA auch früher oder später gelegt werden, jedoch ist zur Durchführung ab einem bestimmten Zeitpunkt nicht mehr sinnvoll, da es mehrere Minuten dauert, bis das Lokalanästhetikum seine Wirkung entfalten kann. Zudem ist eine Mitarbeit der Kreißenden erforderlich.

Zunächst wartet der Anästhesist eine Wehenpause ab. Er bittet Sie, sich aufzusetzen und einen "Katzenbuckel" zu machen, damit die Wirbel gedehnt werden. Wenn Sie schlecht sitzen können - der Katzenbuckel klappt auch im Liegen. Sie sollten es so bequem haben, dass Sie stillhalten können. Der Arzt tastet nun nach Ihren Lendenwirbeln und sucht die richtige Stelle für den Einstich der Nadel. Zuerst desinfiziert er die Haut und setzt eine kleine Spritze mit einem Hautbetäubungsmittel.

Mit einer Nadel, die etwa so dick ist wie die fürs Blutabnehmen dringt der Arzt anschließend bis in den Raum der harten Rückenmarkshaut (nicht zum Rückenmark!) vor. Davon spüren Sie kaum etwas. An die Nadel ist eine Spritze mit Kochsalzlösung gekoppelt. Wenn der Arzt an der richtigen Stelle ist, drückt er diese Lösung aus der Spritze. Nun kommt die Spritze weg, und der Arzt fädelt ein weiches Kunststoffschläuchlein in die lange Nadel ein. Dieser Katheter ist markiert, damit der Arzt weiß, wie weit er ihn schon geschoben hat. Sitzt er richtig,wird die Nadel vorsichtig zurückgezogen, und Sie haben das Schlimmste an der PDA schon überstanden. Das Schläuchlein wird nun an Ihrem Rücken mit einem Pflaster festgeklebt und über Ihre Schulter nach vorn geleitet und ebenfalls fixiert. So sind Sie beweglich, nichts kneift am Rücken, und der Arzt kann leicht Wirkstoff hineingeben.
Bakterienfilter und Betäubungsmittel.

An das vordere Ende des Katheters kommt ein Bakterienfilter, damit keine Keime eindringen. Jetzt spritzt der Arzt eine Testdosis Betäubungsmittel. Ein paar Minuten abwarten - dann folgt der Test, ob Ihre Beine beweglich sind. Ihre Muskeln brauchen Sie nämlich auch mit PDA, damit Sie pressen können.

Jetzt spritzt der Arzt die Wirkdosis des Betäubungsmittels und dazu ein Schmerzmittel in den Katheter. Mischung und Menge sind individuell für Sie berechnet. Ein warmes Gefühl strömt durch Ihre Beine, nicht unangenehm und ein Zeichen, dass die PDA bald wirkt. Denn auf das Betäubungsmittel reagieren auch die Nerven um die Blutgefäße in den Beinen - sie weiten sich, mehr Blut strömt hinein.

Nach etwa 15 bis 20 Minuten hat die PDA ihre volle Wirkung entfaltet. Sie spüren noch, wie Ihr Bauch hart wird unter den Wehen, manchmal auch Druck und Ziehen, aber die Schmerzen sind weg. Hin und wieder wirkt die PDA nur links oder nur rechts, die andere Seite ist noch "wach". Sagen Sie dann sofort Bescheid. Oft hilft es schon, wenn Sie sich auf die Seite legen, in der Sie noch Schmerzen haben, damit der Wirkstoff dorthin fließen kann. Oder der Arzt muss die Lages des Katheters leicht korrigieren.

Weil sich unter PDA viele Gefäße weiten, kann Ihr Blutdruck abfallen. Das wäre nicht gut fürs Baby, denn Ihr Kreislauf versorgt es ja mit. Deshalb schaut die Hebamme regelmäßig auf die Werte. Ein kleines Gerät, das um Ihr Handgelenk liegt, macht das leicht. Kreislaufmittel brauchen allerdings nur wenige Frauen.
Fast immer werden Betäubungs- und Schmerzmittel über eine kleine Pumpe gleichmäßig nachdosiert. Wenn Sie möchten, können Sie das selber in die Hand nehmen: über einen Druckknopf an der Pumpe. Sie entscheiden, ob Sie die Schmerzen kommen lassen und für die letzte Phase der Geburt wieder ganz "da" sein wollen. Oder ob Sie wenige Schmerzen bis zum Schluss möchten. Das Betäubungsmittel wird bei der modernen PDA vorsichtig dosiert. Deshalb können Sie sich aufrichten, sogar aufstehen. Aber Sie brauchen dafür in jedem Fall eine Stütze. Denn die pelzigen Beine gehorchen Ihnen nicht wie gewohnt. Aber mit Hilfe ist sogar der Weg auf die Toilette möglich. Nur ein geringer Teil der Wirkstoffe für die PDA gelangt in Ihren Kreislauf. Unter PDA geborene Kinder sind deshalb genauso fit wie Babys von Müttern, die keine Schmerzmittel bekommen haben.







An dieser Stelle erscheinen in Kürze Bilder zum Thema !!!!!!!